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Zur Geschichte des Bücherwesens des Deutschen Ritterordens
Schilmann Fritz
Deutscher Orden - Bücherwesen
Der Artikel betrifft die Lesegewohnheiten und Büchersammlungen des Deutschen Ordens. Seit dem XIV. Jahrhundert beginnen in den Inventaren und Rechenschaftsberichten Bücherverzeichnisse zu erscheinen, was eine Vorstellung vom Profil der Ordensbüchersammlungen gibt. Wie der Autor feststellt, gab es im „neuen Kolonialland“ (d. h. in dem vom Kreuzritterorden eroberten Preußenland) keine Zeit und keine günstigen Begleitumstände, um sich der „spekulativen Theologie“ hinzugeben. Stattdessen pflegte man „gesunde Frömmigkeit“, wovon auch die Wahl der Lektüren zeugt (u. a. die Werke von Nikolaus von Lyra – dem berühmten biblischen Theologen aus dem Franziskanerorden, „Legenda aurea“ von Jacob de Voragine. Unterhaltung suchte man in solchen Büchern wie „Roland“, „Welscher Gast“ (ein von Thomasîn von Zerclaere in mittelhochdeutschen Sprache verfasstes Lehrgedicht), „Seelentrost“ – ein Erbauungswerk im Niederdeutschen und in den Chroniken. In den Büchersammlungen des Deutschen Ordens befanden sich auch Werke von praktischer Bedeutung, z. B. aus dem Bereich der Jura oder betreffend die Ordensregel. Nach Fritz Schillmann berücksichtigten die Verzeichnisse die von den Ordensbrüdern verfassten Werke nicht, obwohl solche wohl entstanden. Die Hauptaufgabe der Brüder war jedoch Ritter und Erobern und nicht Gelehrten oder Schriftsteller zu sein. Schillmann erwähnt auch zwei wertvolle Bücher, die in Braunsberg aufbewahrt wurden. Das erste von ihnen war „Lectura novell de regulis juris” von Johannes Caldrini und ein Werk von Petrarca. Ferner erörtert der Verfasser die Büchersammlung aus Marburg, die thematisch mit hl. Elisabeth aus Thüringen verbunden war, die in dieser Stadt besonders geehrt war. Abdruck (S. 279-282) aus „Von Büchern und Bibliotheken. Festschrift für Ernst Kuhnert“, Berlin 1928
1928
Verlag von Struppe&Winckler
Berlin
Abdruck
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IV.8.2
ger
Gemeinfreiheit
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