Język metadanych
Eine Revolte am akademischen Gymnasium i. J. 1744
Bauer Hanns
Schulwesen - Geschichte ; Danzig - Akademisches Gymnasium
Die Beschreibung einer Revolte, die im Danziger Akademischen Gymnasium 1744 ausbrach. Sie wurde von Hans Bauer anhand der vorhandenen Urkunden verfasst, von denen die wichtigste ein Schreiben war, das von den Gymnasialbehörden an den Bürgermeister und andere edel geborene Herren und Gönner der Schule gerichtet wurde. In dieser Urkunde wurden die Unruhen beschrieben, zu denen im Gymnasium kam. Nach dem Verfasser (oder den Verfassern) war die schon seit Langem im Schulwesen merkbare Sittenlockerung, die unmittelbar aus der Änderung des Profils von Gymnasien folgte, ein Grund dafür. Sie waren nämlich keine Stütze der Religion, humanistischen Idealen, des theologischen Disputs und der lateinischen Eloquenz mehr. Stattdessen begannen sie die Jugend im neuen weltlichen, „höfisch-französischen“ Geist zu erziehen und den Nachdruck auf Naturwissenschaften, Staatswissenschaft, Geschichte und Geographie zu legen. Aus diesen Veränderungen sollte erfolgen, dass die Gymnasiasten dreist geworden sind und sich als Studenten hinstellen und verhalten begannen, d. h. sie begannen sich herrschaftlich zu benehmen, duellieren und zechen. Vorfälle dieser Art nahmen besonders nach dem Jahre 1709 zu, in dem die Schule vorübergehend wegen der Pestseuche geschlossen war. Der besagte Aufruhr begann mit einem scheinbar unbedeutenden Ereignis. Die Sekundaner beklagten sich nämlich beim Lehrerkollegium am 23. September, dass sie vom Primaner Wundsch „Naseweise“ und „Milchbarte“ genannt wurden. Da es ihm nicht überführt werden konnte, musste sich der Sprecher der Sekundaner Helmes entschuldigen. Die Sache wurde aber damit nicht abgetan, weil als er das Konferenzzimmer verließ, wurde von einer Gruppe der Primaner verprügelt. Unter der Leitung von Willenberg – dem Professor der Jurisprudenz und Gymnasialinspektor zugleich, wurde eine Ermittlung eingeleitet. Die durch Vernehmung entdeckten Täter bekannten ihren Schuld mit Stolz und verweigerten, sich der Karzerstrafe zu unterwerfen, weil angeblich die ganze Prima dessen schuldig war. Sie wurden „väterlich“ vom Lehrkörper ermahnt, die Namen der Mittäter zu nennen. Die Untersuchung konnte aber nicht fortgesetzt werden, weil die sich draußen versammelnden Gymnasiasten sich aufzuregen begannen, wobei unanständige Ausrufe gehört werden konnten. Sie begannen eine „Demonstration des Unwillens, wie sie bisher noch nicht vorgekommen war“. Der Schüler Johann Adam Sobieran aus Marienburg stieg durch das Fenster in die dritte Klasse und zerrte eine Bank heraus, die dann unter großem Gejohle von den rebellierenden Schülern besaßen wurde, die von der offenen Wohnung des Schulinspektors Pfeifen rauchten. Die Unruhen, während deren Gymnasiasten die Vorlesungen nicht besuchten(morgens, am 25. September erschien nur ein Hörer), rauchten, in Schlafröcken herumstolzierten und dem überflüssig gewordenem Gymnasium ein „Leichenbegängnis“ veranstalteten, dauerten zwei Wochen. Ein Ende setzte diesen Vorgängen erst die Sitzung des Stadtrates mit dem Bürgermeister Johann Wahl an der Spitze, die am 7. Oktober 1744 stattfand. Ein der Rädelsführer entfloh aus Danzig, drei weitere wurden zur einer Woche Haft verurteilt. Übrige, weniger aktive Aufrührer mussten sich öffentlich am 27. Oktober im Auditorium Maximum des Gymnasiums demütigen.
nicht angegeben
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IV.8.1
ger ; lat
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